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Schweineheiß – Interview mit Sau Oinkoinkova

„Sau Oinkoinkova, Sie sind eine Sau, Influencerin, und haben sich erfolgreich dafür eingesetzt dass Menschen ‚schweineheiß‘ anstatt ‚sauheiß‘ sagen. Warum war ihnen das wichtig?”

Oinkoinkova: „Als Sau bin ich ebensoviel wert wie ein Eber – etwa 2 € pro Kilo. Daher habe ich mich als Sau mit der Bezeichnung ‚saubillig‘ schlechter behandelt gefühlt als ein Eber.” 

„Mit ‚schweinebillig‘ sind jetzt Sauen und Eber gleichermaßen gemeint. Wird das Ihren Ansprüchen gerecht?”

Oinkoinkova: „Jiiiiiiiein. Zumindest trifft jetzt das Stigma des Übertriebenen, des Unanständigen, Obszönen, nicht mehr nur die Sauen, sondern alle Schweine.“

„‚Schweineheiß, schweineteuer, schweinegeil‘ – finden Sie nicht dass dabei der grenzüberschreitende Charakter der Worte ‚sauheiß, sauteuer, saugeil‘ verlorengeht, und dadurch die unerträgliche Tatsache, auf die die Worte hinweisen sollen, nicht mehr ausgedrückt wird?“

Oinkoinkova: „Reicht es dafür nicht dass ich ein Schwein bin, das sich wie alle Schweine gern nackt im Schlamm suhlt und sich liebend gern von Küchenabfällen ernährt? Inwiefern ist da Weiblichkeit noch von Bedeutung? Würde das auf noch mehr Schmutz, Hedonismus oder Obszönität hinweisen?“

„Als Schwein sind Sie weiterhin von diesen Bezeichnungen erfasst. Waren Ihre Bemühungen im Endeffekt zwar erfolgreich aber trotzdem sinnlos? Manche werfen Ihnen vor Sie hätten sich besser für Heu im Stall einsetzen sollen.”

Oinkoinkova: „Das Wort ‚saublöd‘ etwa würde mich doppelt treffen, als Weibchen, und nochmals als Schwein. So gesehen habe ich einen Teil des übergeordneten Ziels erreicht. Und ja, man tut was man kann. Ich habe mich für uns Sauen eingesetzt und Erfolg gehabt. Es wäre schön gewesen wenn sich gleichzeitig jemand anders mit genausoviel Erfolg für Heu im Stall eingesetzt hätte.“

„Wünschen Sie sich dass Menschen mit den Tiervergleichen aufhören?”

Oinkoinkova: „Ich würde mir wünschen dass Menschen nicht mehr an meinen Schinken wollen. (Oinkoinkova lacht, und spricht dann ernüchtert weiter) Tiervergleiche werden wir nicht aus der Sprache herausbringen. Dafür ist die Symbolik von den Tierarten zu stark. Freuen würde mich wenn wir es schaffen die Redewendung ‚Schlau wie ein Fuchs‘ durch ‚Schlau wie ein Schwein‘ zu ersetzen quihihiiiiik (lacht).“

„Wenn Sie es sich aussuchen könnten, innerhalb welcher Spezies würden Sie geboren werden wollen?”

Oinkoinkova: „Ist das eine Fangfrage? Als Mensch würde ich Schweine essen.“ (schüttelt den Kopf)

„Es gibt auch Vegetarier und Vegetarierinnen.”

Oinkoinkova: „Haha Vegetarier. Ich lasse doch nicht das beste Essen im Dreck liegen… Menschen sind wie Schweine Allesfresser und Allesfresserinnen. Sie sollten dieses Fakt nicht verleugnen.“

„Was sind Ihre versautesten Gedanken?”

Oinkoinkova: „Wieder eine Fangfrage. Meine Gedanken sind wie die von einem Eber. Es sind schweinische Gedanken!“

„Danke für das Interview.”

Oinkoinkova: „Quiiite.“