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Höhere Gewalt: Schadenersatzansprüche gegen Gott

Justizministerin Sadić: „Mit der Schadenersatznovelle schaffen wir Klarheit und Fairness. Künftig kann jeder Schaden ersetzt werden. Es bleibt der Schadenersatz bei Fremdverschulden. Hinzu kommt Schadenersatz bei höherer Gewalt. Sie können in Zukunft bei einem Unglück Schadenersatzansprüche gegenüber höhere Wesen geltend machen – dazu gehören Gott, Vishnu, Ra, und weitere Entitäten. Wir schaffen mit diesen Ausgleichszahlungen mehr Gerechtigkeit, und emanzipieren uns von göttlicher Gnade und Ungnade, und damit von Willkür.”

Der Papst sei für Katholiken klagbar, wenn ein Unglück (ohne menschliches Fremdverschulden) aufgrund eines Zufalls eingetreten sei.

Sadić: „Es gibt immer jemanden der oder die für den Schaden verantwortlich ist. Bei höherer Gewalt muss sich eben dieses höhere Wesen verantworten. Da wir uns dieser Wesen derzeit nicht direkt habhaft machen können belangen wir deren gesetzlich anerkannte Stellvertreter auf Erden.
Atheisten erhalten – gemäß ihres selbst gewählten Glaubensbekenntnisses – keinen Schadenersatzanspruch bei höherer Gewalt.”

Norman Parzival, Rechtsdogmatiker: „Stellen Sie sich vor Sie backen einen Auflauf fürs Mittagessen. Es ist einiges an Arbeit die Zutaten zu schneiden, vorzukochen, würzen – ein Auflauf dauert schon mal 1 bis 2 Stunden Kocharbeit. Dann sitzen alle am Mittagstisch, Sie heben die Auflaufform aus dem Backofen, und plötzlich und ohne erkennbaren Grund fällt Ihnen der Auflauf auf den Boden, die Form zerbricht, und das ganze Essen liegt in Scherben am Fußboden. Das ist nicht bloß Zufall sondern höhere Gewalt. Als Katholikin können Sie eine Rechnung für Arbeitszeit, Zutaten und der Unglücksbeschreibung an den Papst schicken; und wenn dieser nicht zahlen will Klage gegen ihn einreichen. 

Papst Franciszikus kritisierte das neue Gesetze ungewöhnlich direkt: „Ein Hirte habe seine Schafe. Fremde Schafe die ihm zulaufen, weil seine Weide das saftigste Grün habe, solle er nicht nehmen. Denn er sei kein Hirte für die Schafe, welche ihre Weide nach dem Grase selbst erwählen. Der Hirte behüte nur die seinen Schafe, welche ihm auch durch verdorrte Gründe folgen. Denn ihr Fleisch möge den Hirten nähren.”