Der postanthropozentrische Feminismus (PAZF) ist eine Strömung innerhalb des Feminismus, die dadurch charakterisiert ist, dass neben Menschen auch, insbesondere weibliche, Tiere als Opfer von Ungerechtigkeit anerkannt werden.
Der Wortstamm von “postanthropozentrisch” setzt sich zusammen aus “post” = “nach”, und “anthropozentrisch” = “menschzentriert” im Sinne von “nur Menschen sind wichtig, wichtig sind deshalb auch nur die Bedürfnisse von Menschen”.
VertreterInnen des PAZF sehen ihre Strömung als Weiterentwicklung des ursprünglichen Feminismus, dessen Anliegen es ist Ungerechtigkeiten menschlichen Frauen gegenüber zu beseitigen.
Der PAZF unterscheidet sich vom moralischen Vegetarismus bzw. Veganismus dadurch, dass er erkennt, dass hauptsächlich weibliche Tiere ausgebeutet und vergewaltigt werden; und anerkennt, dass Fleischkonsum ein möglicher Teil natürlicher Ernährung ist.
Kritisiert werden insbesondere Zwangsschwängerungen ohne jegliche sexuelle Lust; und das Entfernen der Jungtiere vom Muttertier noch während des Säugens, wo die emotionale Bindung der Mutter an ihre Kinder noch besonders stark ist, wie dies insbesondere bei Rindern stattfindet.
Forderungen
Der PAZF fordert für weibliche Tiere ein lustvolles Sexualleben, das in Schwangerschaft münden kann. Die dazu anerkannten Mittel sind andere Tiere, menschlicher Hilfe, und technische Apparate.
Weibliche Tiere sollen ein Leben ohne menschlich Gewalteinwirkungen führen können, bis sie dann geschlachtet werden.
Kritik
Postanthropozentrische MännerrechlerInnen kritisieren die fehlenden Schutzforderungen für männliche Tiere. Dabei beziehen sie sich auf die schmerzvolle Entfernung von Hoden ohne Betäubung. Ebenfalls oft von PAZ MännerrechtlerInnen erwähnt wird die fehlende Möglichkeit sexueller Triebbefriedigung von männlichen Tieren, wie etwa von Rüden.
BauernvertreterInnEn kritisieren an den Forderungen die höheren Kosten, und somit Preise, die die Konsumenten nicht bereit wären zu zahlen. So würde billigeres Fleisch importiert und verkauft werden, bei dessen Produktion weitaus niedrigere moralische Standards angewandt werden würden. Dadurch sehen sie in diesen Forderungen eine Gefahr für die bäuerliche Existenz.
Neben dem kompetitiven Argument werden religiöse Texte zitiert um die gegenwärtige Praxis moralsich zu legitimierten (“Macht euch die Erde untertan”, Bibel).
VeganerInnen begrüßen, dass der PAZF die Empfindsamkeit von Tieren als dem Menschen ähnlich anerkennt. Umso moralisch verwerflicher sehen sie das vom PAZF vorgesehene Töten von Tieren.