Zum Inhalt springen

Immer weniger KeinplantheoretikerInnen

Coronapandemie, Trackingapps, Klimawandel, Videoüberwachung; immer mehr Menschen sind dazu bereit Verschwörungstheorien als Erklärung für diese Ereignisse anzunehmen.
3 KeinplantheoretikerInnen versuchen diese Annahmen zu entkräften.

Reinhilde Testner, Psychologin: „Wir Menschen neigen dazu andere Menschen verantwortlich zu machen. Wenn man Kleinkinder fragt warum es blitzt und donnert, antworten die dass da jemand Blitze und Donner schickt. Das ist eine einfache Denkstrategie, und die lässt sich, wenn sie unreflektiert bleibt, leicht auf andere Bereiche übertragen. Zum Beispiel auf den Klimawandel: Warum ändert sich das Wetter? Jemand macht das. Das ist dann aber kein ‚Wettermacher‘ sondern eine Rolle die in Erwachsenengeschichten passt: Großkonzerne, Wirtschaftslobbys und so weiter. Die Denkstrategie bleibt die gleiche, die Erzählungen ändern sich. Das muss man sich bewusst machen, und dann kann man andere Möglichkeiten sehen.“

Michael Luhmawick, Soziologe: „Es ist schwierig die Existenz von Verschwörern, von Bruderschaftlern, Eidgenossen, oder wie auch immer sie genannt werden anzunehmen. Jede Person hat eigene Interessen und versucht diese mit oder gegen den Willen der anderen Personen umzusetzen. Je größer die Personenanzahl wird, desto schwieriger – ja es wird unmöglich sich da auf etwas Gemeinsames zu verständigen. Diese Verständigung wäre aber erforderlich um sich zu Einigen.
Auch Österreich läuft ohne großen Plan im Hintergrund, wir haben nur die Illusion als ob es so wäre.“

Karoline Chorfrau, Skeptikerin: „Verschwörungen sind verboten, gemäß den §§ 246 bis 256 StGB.
Viele Menschen vor uns haben dafür gesorgt, dass wir uns nicht vor Verschwörungen fürchten müssen; haben Methoden entwickelt die den gesellschaftlichen Frieden und Wohlstand bewahren und erweitern. Das wird oft vergessen, weil das System in dem wir leben so selbstverständlich für uns ist. Ein System in dem es eigentlich nur Gewinner und Gewinnerinnen gibt.“