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die Moralphilosophin Nena Abbostina beschreibt in ihrem Aufsatz „der vermeintliche Volkskörper“ die bipolare Beziehung einer vermeintlich linken Hauptströmung

Nena Abbostina: „Es geht um Mäßigung. Fasten ist ein Ausdruck der geistigen Kontrolle über den getriebenen Körper. Freiwillige Einschränkung siegt über tierhafte Impulse. Ein Akt der Ruhe gegenüber dem brodelnden Inneren. Der Körper wird vom Geist besänftigt. Es fühlt sich gut an sich selbst beherrschen zu können.

These 1: Sich links identifizierende Menschen sehen vermeintlich rechte Menschen als Teil eines gemeinsamen Volkskörpers – einem Körper der zur Mäßigung aufgerufen werden muss – denn Selbstkontrolle ist wichtig.
These 2: Sich links identifizierende Menschen sehen vermeintliche Ausländer als nicht so sehr ihrem eigenen Volkskörper zugehörig.

Es fühlt sich gut an sich selbst – seinen eigenen Volkskörper – zu mäßigen; aber – das ist der Ausdruck der bipolaren Beziehung – es fühlt sich schlecht an andere zu mäßigen.
Bipolarerweise errichten sich links identifizierende Menschen dadurch Gedankenformen die sie eigentlich abbauen wollen: vermeintlich eigene Leute einschränken, vermeintlich fremde Leute fördern.
In einem unbewussten Akt wird zwischen volkskörpereigen und -fremd unterschieden; um dann in einem bewussten Akt zu fordern Unterscheidungen abzubauen.

Durch diese bipolaren Akte des unbewussten Trennens und des bewussten Vereinens kann eine demonstrative Identität als linksgerichteter Mensch errichtet werden.
Man ist kein schlechter Mensch wenn man Redeverbote und Versammlungsverbote für vermeintlich Rechte fordert – denn man schränkt sich dadurch selbst ein – den eigenen Volkskörper. Sich selbst einzuschränken könne nicht schlecht sein, denn Selbstbeschränkung ist ein freiwilliger Akt.
Schlecht wäre es andere einzuschränken, vermeintlich Fremde, denn andere einzuschränken wäre Zwang und Entrechtung.“