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Vorwürfe sexueller Gewalt sollen schneller entschieden werden

Künftig solle es einen Pranger geben an dem ein beschuldigter Mann seinen Hals und seine Arme in die Ausbuchtung eines Holzbrettes legen müsse (es wird beispielhaft die männliche Sprachform verwendet). Der Mann werde zwischen den Holzbrettern für eine ganze Nacht auf einem öffentlichen Ort eingeklemmt. Gewaltsame Handlungen gegenüber dem Mann in der Klemme würden ausdrücklich erlaubt sein. Wenn der Beschuldigte die Nacht überlebe sei er ein freier Mann und alle Anschuldigungen müssten ihm vergeben werden. Gewalt innerhalb des Mobs – etwa zwischen den Feinden und Freunden des Beschuldigten – solle weiterhin verboten und strafbar bleiben.

Der Pranger solle 1. dem Beschuldigten die Möglichkeit geben die Sache schnell hinter sich zu bringen. 2. der zornigen Öffentlichkeit ein Ventil für Gewaltfantasien und Gewalt bieten. Und 3. die finanziellen Gerichtskosten reduzieren.

Justizministerin Sadić: „Ich begrüße die Beschleunigung der Verfahren für alle Beschuldigten. Dennoch benötigen die Gerichte dringend mehr Geld.“

Ein Sprecher der Richter und Staatsanwaltschaften: „Wir unterschätzen das Gewaltpotential gewöhnlicher Frauen und Männer. Der Pranger könnte schnell an Beliebtheit gewinnen und zum Verlangen nach mehr legaler Lynchjustiz führen. Und ich sage das nicht nur weil das uns Staatsanwälte arbeitslos machen würde!“

Eine davon unabhängige Sprecherin der WKStA: „In einigen Fällen braucht es drastische Verfahren um der Gerechtigkeit zu helfen sich durchzusetzen. Ist der Mann unschuldig so wird ihm in der Prangernacht ausreichend Hilfe aus der Bevölkerung zuströmen. Ist er schuldig so werden seine Feinde bis zu ihm vordringen. Das Gesetz des Karmas entscheidet.“

Ein Polizeisprecher: „Wir befürchten, dass die finanziellen Einsparungen der Gerichtskosten nur ein Bruchteil des Schadens sind den eine zornige Menschenmenge anrichten kann. Autoreifen könnten aufgestochen werden, Fensterauslagen könnten beschmiert werden. Die Reparatur- und Reinigungskosten wären enorm.“

Ein Sprecher der Wiener Kebab- und Würstelstände: „Wir können alle mit köstlichen Würsteln, Kebabs, Pizzaschnitten, Schnitzelsemmeln und Bier versorgen, egal ob Manderl oder Weiberl. Unsere kulinarischen Schmankerl werden die Menschen beruhigen. Die werden schon keine Fenster beschmieren sondern ihre Wut gezielt auf den Angeprangerten konzentrieren. Wir sind auf jeden Fall für den Pranger!“